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Richtig lüften
Temperatur und Luftfeuchtigkeit bestimmen das Klima in unseren Räumen. Dies wiederum hat einen massgeblichen Einfluss auf die Behaglichkeit.
Neben dem Einfluss auf die Behaglichkeit lassen sich dank dem richtigen Raumklima auch Bauschäden vermeiden. Heute sind die meisten unserer Liegenschaften besser isoliert und werden besser geheizt als je zuvor. Das richtige Lüften wird dabei aber häufig unterschätzt.
Insbesondere in Bauten, deren Gebäudehülle aus Energiespargründen möglichst dicht gehalten wird oder bei denen alte Fenster durch moderne, isolierverglaste Fenster ersetzt wurden, fehlt häufig eine natürliche Belüftung durch Fensterritzen oder Rollladenkästen. Schwarzgrauer Schimmel, nasse Flecken, eigenartige Gerüche und lose Tapeten sind die möglichen Folgen und zeugen von einer zu hohen Luftfeuchtigkeit.
Wie verhält man sich richtig ?
- Vermeiden Sie beim Kochen und Baden, dass der Dampf in die übrigen Räume entweicht. Wasserdampf kühlt sich an kälteren Gebäudeteilen ab und es bildet sich Kondenswasser, was wie gesehen zu Feuchtigkeitsschäden führen kann. Sofern regelmässig gelüftet wird, leiden Küche und Bad nicht unter dem erhöhten Dampfaufkommen.
- Heizen Sie auch wenig benützte Räume und stellen Sie die Radiatoren nie ganz ab. Am sinnvollsten ist es, alle Zimmer möglichst gleichmässig zu beheizen. Wird ein Raum bewusst kälter gehalten, sollten dessen Türen verschlossen werden.
Richtiges Lüften
- Halten Sie sich beim Lüften an den Grundsatz „kurzes und intensives Querlüften“! Öffnen Sie Morgens, Mittags und Abends Ihre Fenster für maximal 5 Minuten. Dies reicht aus, um das Luftvolumen eines Zimmers vollständig auszutauschen. Schliessen Sie die Fenster danach wieder, um unnötigen Wärmeverlust zu verhindern.
- Vermeiden Sie in der kalten Jahreszeit schräggestellte Fenster. Diese kühlen die Wände partiell ab, was zu einem ungünstigen Raumklima führen kann.
- Lüften Sie nach dem Duschen, Baden, Kochen und Rauchen kurz und intensiv. Dadurch vermeiden Sie eine Übersättigung der Luftfeuchtigkeit in den Räumen. Bei zu trockener Luft können Pflanzen oder Luftbefeuchter Abhilfe verschaffen
Algen & Flechten
Wasser und Feuchtigkeit sind die wichtigsten Lebensgrundlagen für Algen und Pilze. Fassaden, die gegen Norden gerichtet sind, bekommen wenig Sonnenstrahlen und verhältnismässig viel Regenwasser ab. In der Nacht kann es dann zur Bildung von Kondenswasser kommen, das auf der Fassadenoberfläche bleibt und Algen und Pilze nährt.
Um die Fassaden vor dem Befall von Mikroorganismen zu schützen, sollten diese möglichst gut isoliert werden. Gut isolierte Fassaden lassen weniger Wärme aus dem Hausinnern entweichen, wodurch weniger Kondenswasser entsteht, das auf der Fassade liegen bleiben kann.
Vordächer, Wassernasen und Tropfkanten ermöglichen eine gezielte Führung des Wassers entlang der Fassade und übernehmen damit eine wichtige Schutzfunktion, die sich als besonders wirksam erwiesen hat.
Bereits befallene Fassaden müssen mit einem Desinfektionsmittel in zwei Arbeitsgängen beseitigt werden. Anschliessend muss die Fassade mit einem Hochdruckreinigungsgerät gründlich gereinigt werden. Zum Schluss wird eine Fassadenfarbe aufgetragen, welche mineralische Eigenschaften oder Zusätze von Desinfektionsmitteln besitzt.
Schimmelpilz
Es gibt zwei Ursachen, weshalb es in einer Wohnung zu Feuchteschäden wie zum Beispiel Schimmelpilzbefall kommen kann:
1. Die relative Luftfeuchtigkeit ist zu hoch.
2. Die Oberflächentemperatur der Wände ist zu tief.
Relative Luftfeuchtigkeit
In jeder Wohnung wird laufend Feuchtigkeit erzeugt: beim Baden, Kochen, Waschen, Trocknen oder durch Zimmerpflanzen. Dabei fallen je nach Vorgang unterschiedliche Mengen an Feuchtigkeit an.
In Räumen mit zu hoher Luftfeuchtigkeit wird die Bildung von Schimmel und Sporen begünstigt. Feuchte oder zu trockene Luft kann sich nachteilig auf das körperliche Wohlbefinden auswirken. Bei zu hoher Luftfeuchtigkeit wird die Verdunstung von Schweiss an der Hautoberfläche erschwert. Wir empfinden diesen Zustand als unangenehm schwül. Feuchter Staub kann auch Träger von Krankheitserregern sein.
Längeres Einatmen von zu trockener Luft kann anderseits kann die Schleimhäute austrocknen. Dadurch wird die Anfälligkeit für Erkältungskrankheiten erhöht. Zudem schwebt in trockenen Räumen mehr Staub in der Luft.
Oberflächentemperatur der Wände
Die Oberflächentemperatur der Wände spielt eine zentrale Rolle, da sich das Kondenswasser immer dort absetzt, wo der Untergrund am kühlsten ist. Setzt sich das Kondenswasser auf wasserabweisenden oder wasserdichten Schichten wie z.B. Fensterscheiben, Spiegeln, Fliesen usw. ab, kann dieses entfernt werden, ohne dass die Materialien Schaden nehmen.
Kritischer ist es, wenn sich Kondenswasser an saugfähigen Bauteilen und Oberflächen absetzt. Da die Feuchtigkeit gleich vom Untergrund aufgesogen wird, bilden sich kleine Wassertropfen. Hervorgerufen durch Staub, der sich auf den feuchten Stellen ablagert, kommt es zu dunklen Verfärbungen. Im Anschluss daran kann sich die Tapete lösen oder der Anstrich abblättern. Die Bildung von Schimmel setzt ein. Die vereinzelten Pünktchen können sich rasch zu einem dichten Schimmelrasen weiterentwickeln, während parallel dazu ein zunehmender Modergeruch einsetzt.
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